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Als Niedersachsen im April 2004 den Führerschein mit 17 einführte, war die Skepsis groß. Doch die Statistiken sprechen mittlerweile für einen Erfolg des Projekts. Seit Jahresbeginn dürfen auch in Sachsen-Anhalt Jugendliche ein Jahr früher als bisher ans Steuer. Und wenn im März Thüringen und zur Jahresmitte Baden-Württemberg nachziehen, sind schließlich alle Bundesländer an dem Modellprojekt "Begleitetes Fahren mit 17" beteiligt.
 
In Sachsen-Anhalt gibt es seit Anfang Januar einen Ansturm auf die Fahrschulen, wie aus dem Magdeburger Verkehrsministerium zu erfahren ist: Rund 2.000 unter 18-Jährige haben sich bereits angemeldet, um ihre theoretische und praktische Fahrausbildung vorzuziehen. Bedingung dafür ist laut Bundesgesetz allerdings: Es sitzt jemand mit im Auto, der den Fahranfänger bis zur Volljährigkeit begleitet. Diese Begleitperson muss mindestens 30 Jahre alt und mindestens fünf Jahre im Besitz eines PKW-Führerscheins sein und darf nicht mehr als drei Punkte im Flensburger Zentralregister haben.
 
 
Jugendliche fahren weniger riskant
Der 17-jährige Thomas Voges aus Göttingen aus dem Nachbarland Niedersachsen ist bereits stolzer Besitzer eines vorläufigen Führerscheins. Er hat gerade seine Feuertaufe hinter sich und durfte am vergangenen Wochenende das elterliche Auto mit der gesamten Familie an Bord von Göttingen nach Bad Harzburg steuern, wo der Großvater seinen 80. Geburtstag feierte. Neben dem jungen Mann saß seine Mutter Magdalene Voges, die Thomas begleitet, bis er 18 ist. Sie findet es gut, ihrem Sohn noch eine Weile aufs Steuerrad blicken zu müssen. Gerade junge Männer würden dazu neigen, zu forsch zu fahren - vor allem wenn sie nur mit Gleichaltrigen unterwegs seien:
 
"Es wirkt dämpfend auf den Adrenalinspiegel, wenn da zunächst ein Erwachsener daneben sitzt" sagt die besorgte Mutter. Genau darauf setzt auch Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Karl-Heinz Daehre. Die Eltern würden zwar keinen Fahrlehrer ersetzen, aber beispielsweise Hilfe beim vorausschauenden Fahren geben, von ihren Erfahrungen berichten und gemeinsam mit dem Jugendlichen möglichst sinnvolle Strecken aussuchen. Nicht zuletzt verweist der Minister auf die guten Erfahrungen der anderen Bundesländer: "Dort hat sich gezeigt, dass Autofahren ab 17 mit Begleitperson eine hohe erzieherische Wirkung hat und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt."
 
Deutlich weniger Unfälle
In Niedersachsen beispielsweise hat der Führerschein mit 17 die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich gesenkt: Demnach verursachten die inzwischen rund 40.000 Teilnehmer des Modellprojekts rund 40 Prozent weniger Unfälle als ihre Altersgenossen, sobald sie mit 18 allein am Steuer saßen, wie der Sprecher des Verkehrsministeriums, Andreas Beuge, aus der Statistik zitiert. Zudem wurden gegen sie rund 60 Prozent weniger Bußgelder verhängt.
 
Und auch die niedersächsische Statistik der tödlichen Unfälle der 18- bis 24-jährigen Fahrer spricht eine deutliche Sprache: Im Jahr 2000 gab es in dieser Altersgruppe landesweit noch 227 Unfalltote, im vergangenen Jahr waren es 124. Landesinnenminister Uwe Schünemann nannte neben gezielter Aufklärung und Polizeikontrollen auch das begleitete Fahren als eine Ursache für den Rückgang.
 
Rundum positiv ist das Echo auch aus den anderen Bundesländern: In Bayern haben allein im Vorjahr über 48.000 Jugendliche an dem Modellversuch teilgenommen. Am erfreulichsten sei, dass die Teilnehmer "beim Unfallgeschehen unauffällig sind", resümierte Innenminister Günther Beckstein. Insgesamt hätten die jungen Fahrer 2006 während der Begleitphase 49 Unfälle mit 44 Verletzten verursacht.
 
Mehr auf Anhieb bestandene Prüfungen
In Sachsen haben seit März vergangenen Jahres 7.350 unter 18-Jährige einen Führerschein erworben, wie Katja Mäder aus dem zuständigen Wirtschaftsministerium mitteilt. Gerade einmal zwei Jugendliche seien dabei erwischt worden, als sie ohne Begleiter fuhren. Auffällig dagegen sei, die hohe Quote derer, die ihre Fahrprüfung bestehen, wohl durch die "hohe Motivation der Teilnehmer und das Engagement der Begleitpersonen". Mehr auf Anhieb bestandene Prüfungen vermeldet auch die Landesregierung Schleswig-Holstein. Demnach fallen nur 16 beziehungsweise 18 Prozent sowohl bei der theoretischen als auch bei der praktischen Prüfung durch, während sonst 26 Prozent der Bewerber die Prüfung beim ersten Mal nicht bestehen. "Das begleitete Fahren läuft in der Praxis auch hier im Lande problemlos", heißt es weiter.
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